Geschichte der Analog-Medien, Teil 1: Das Dia

Wie entstanden eigentlich Dia, Negativ, Foto und Co.? In unserer Serie bieten wir Ihnen einen kurzen Überblick über die Geschichte der Analog-Medien. Teil 1 widmet sich der Geschichte des Dias. Die Bezeichnung Dia kommt von dem altgriechischen Wort dia für durch. Dias werden auch als Diapositive oder Umkehrfilm bezeichnet. Dias haben einen höheren Kontrastumfang als Papierabzüge und können damit auch heute noch im Vergleich zur Digitalfotografie punkten.

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Das erste Farb-Dia von James Clerk Maxwell, 1861

Dia-Geschichte: Entstehung der Farb-Dias

Im Jahr 1861 präsentierte James Clerk Maxwell bei einem Vortrag an der Royal Institution in London das erste Farb-Dia der Geschichte. Es zeigt ein Ordensband mit Karo-Muster und sollte dem Physiker als Beleg seiner Theorie der additiven Farbmischung dienen. Diese besagt, dass sich mit dem Licht der drei Primärfarben rot, grün und blau alle Farben des Regenbogens darstellen ließen. Zum Beweis legte Maxwell drei Diapositive übereinander, die mit einem Farbauszugsfilter hergestellt worden waren: Eines mit Blaufilter, eines mit Grünfilter und eines mit Rotfilter. So erfolgte die erste Projektion eines Farb-Dias. Maxwell ging es dabei jedoch lediglich um den Beleg seiner physikalischen Theorie und nicht um die Entwicklung eines massentauglichen Farbfoto-Verfahren. So blieb es zunächst bei Schwarz-Weiß-Dias. 1896 brachte der irische Professor John Joly als erstes mit seinem Joly Colour Screen ein käufliches Farbfotoverfahren für Farbdias auf den Markt. Es arbeitete ebenfalls mit Farbfiltern. Die Herstellung dieser Filter war allerdings so teuer, dass sich das Verfahren nicht durchsetzte. 1902 stellte der Photochemiker Adolf Miethe seine „Miethe-Dreifarbenkamera“ mit zugehörigem Projektor vor, die auf dem gleichen Prinzip basiert.

Die Dreifarbenkamera

Miethes Dreifarbenkamera schoss nacheinander drei Bilder durch einen roten, grünen und blauen Filter und bildete sie auf eine Platte ab. In Zusammenarbeit mit dem Kunsttischler Wilhelm Bermpohl entwickelte er das Modell weiter zu der 1904 erscheinenden „Bermpohl-Naturfarbenkamera“. Er entwickelte auch verschiedene Projektoren zur Wiedergabe der mit seiner Kamera aufgenommenen Farb-Dias. Allerdings war auch sein Verfahren eher umständlich und kostspielig, daher fand es auch keine große Verbreitung. Das erste kommerziell erfolgreiche Verfahren entwickelten die Brüder Lumière. Sie stellten ihre Autochrome-Platte 1908 vor.

Das Autochrome-Verfahren

Bei dem Autochrome-Verfahren der Brüder Lumière wurden Glasplatten mit eingefärbten Stärkekörnchen in den Farben rot, grün und blau beschichtet. Diese filterten das Licht und ermöglichten beeindruckend realistische Farbaufnahmen. Allerdings war noch eine sehr lange Belichtungszeit erforderlich. Einfachere Verfahren entstanden erst Mitte der 30er Jahre.

Kodachrome und Agafacolor Neu

Beinahe zeitgleich brachten Kodak und Agfa die ersten Mehrschichtfilme mit chromogener Entwicklung für Dias auf den Markt. Im April 1935 meldete Agfa das Patent für seinen „Agfacolor Neu Farbumkehrfilm“ an – drei Tage später brachte Konkurrent Kodak seinen „Kodachrome“ auf den Markt. Erste Versuche mit Mehrschichtfilmen gab es von Rudolf Fischer von der Neuen Photographischen Gesellschaft bereits 1912, doch es fehlte noch an der richtigen Emulsionstechnik. Die Schichten flossen ineinander. Kodak und Agfa lösten dieses Problem auf unterschiedliche Weise. Kodachrome hatte ein äußerst kompliziertes Entwicklungsverfahren, das in 27 Prozessstufen zum fertigen Dia führte. Die Entwicklung konnte nur von Kodak selbst vorgenommen werden. Bei Agfacolor reichten fünf Schritte für die Entwicklung aus. Das Produkt wurde im Oktober 1936 auf einem Dia-Abend in Berlin der Presse vorgestellt. „Da wurden farbige Blumenbeete gezeigt, wobei die Farben so wundervoll herauskamen, dass bei den Zuschauern spontaner Beifall ausgelöst wurde“, berichtete eine Zeitung. Agfacolor und Kodachrome wurde im Laufe der Zeit in ihrer Rezeptur weiter verbessert, das zugrunde liegende Prinzip blieb jedoch gleich. Nach Kriegsende musste Agfa seine Rezeptur offen legen, so dass auch Fremdfirmen Mehrschichtfilme nach dem Agfa-Prinzip herstellten. 2005 musste Agfa Insolvenz anmelden. Kodak stellte die Produktion des Kodachrome 2009 wegen geringer Nachfrage ein.

Dias ins digitale Zeitalter überführen

In vielen Kellern und auf vielen Dachböden schlummern noch Kisten voll mit Dias. Wertvolle Erinnerungen, die so mehr und mehr in Vergessenheit geraten. Denn wer hat noch einen Dia-Projektor oder Lust auf den umständlichen Aufbau von Projektor und Leinwand? Und: Dias halten nicht ewig. Gerade bei nicht optimalen Lagerbedingungen treten Farbstiche und Verblassungen, im schlimmsten Fall auch Schimmelbefall auf. DIAFIX weiß Abhilfe: Lassen Sie Ihre Dias digitalisieren! So können Sie Ihre schönsten Bilder ganz bequem an Computer, Fernseher oder auf dem Tablet betrachten. Oder den Dia-Abend mit einem modernen Beamer bestreiten. DIAFIX digitalisiert Ihre Dias bereits ab 8 Cent pro Bild. Kontaktieren Sie unseren Kundendienst unter 0221 – 67 78 69 34 (Mo-Fr von 10-13 sowie 14-19 Uhr) oder stellen Sie eine unverbindliche Anfrage online. Lesen Sie in Teil 2 unserer Serie einen Überblick über die Geschichte des Negativs.

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