Wertvolle Erinnerungen retten – DIAFIX-Kunde Dieter Maas im Interview

Der Kölner Dieter Maas hat viele persönliche Erinnerungen auf Dias festgehalten. Darunter auch ganz besondere Aufnahmen, die heute nicht mehr möglich sind. Im Interview hat er uns ein paar Fragen zur Geschichte seiner Dias beantwortet. Klicken Sie auf die Bilder, um eine vergrößerte Ansicht zu erhalten.

Buddha von Bamiyan
Einer der Buddhas von Bamiyan, mit 53 Metern Höhe die größte stehende Buddha-Statue der Welt.

Herr Maas, erinnern Sie sich noch wann Sie das letzte Mal analog fotografiert haben?
Da die Ergebnisse der ersten auf dem Markt erschienen Digitalkameras nicht überzeugen konnten, habe ich noch bis 2004 ausschließlich analog fotografiert. Bei einer Reise im Jahr 2005 wurden dann dieselben Fotomotive zum Vergleich sowohl analog, als auch digital aufgenommen. Seitdem ist die Digitalfotografie die eindeutig bevorzugte Aufnahmetechnik.

Welche Rolle haben Dias in Ihrem Leben gespielt?
Im Gegensatz zu Fotos konnten Dias sehr großflächig projiziert werden. Zudem gab ein Dia die Brillanz der Farben und die Dimensionen von Großlandschaften oder Monumentalbauten
meines Erachtens besser wieder als ein Farbfoto. Es ist sicher kein Zufall, dass multimediale Diashows –z. B. über Weltreisen- immer wieder gerne auf dieses Medium zurückgegriffen haben.

Für mich war das Dia bis zur Etablierung der Digitalfotografie bestens geeignet, eine umfangreiche Sammlung von Reisebildern, Personen und Ereignissen relativ kostengünstig zu erstellen und überdies übersichtlich zu ordnen. Fest in Fotoalben fixierte Motive schienen mir dafür weniger geeignet.

Was ist das Besondere an den Bildern, die Sie für die Digitalisierung ausgewählt haben?
Es gab mehrere Kriterien für die Auswahl. Da ich bisher noch keine alten Dias digitalisiert hatte, wurden einige wenige farbstichige oder schlecht belichtete Motive herausgesucht, um das Ergebnis zu prüfen. Es hat mich positiv überrascht. Viel wichtiger waren jedoch solche Aufnahmen, die entweder persönliche Erinnerungen festgehalten haben oder solche von Reisen und Personen aus den 70er Jahren bis 2004.

Buddha von Bamiyan
Eine Aufnahme, die sich nicht wiederholen lässt: Nach Zerstörung durch die Taliban 2001 herrscht heute gähnende Leere im Fels.

Aufgrund politischer, religiöser oder wirtschaftlicher Veränderungen besonders in  Entwicklungs- und Schwellenländern sind viele interessante Fotomotive heute entweder nicht mehr vorhanden, so z.B. die  Twin Towers in NY., die Buddhas von Bamiyan, oder nur noch schwer zugänglich. Als Beispiel mag hier das Taj Mahal in Agra dienen, das heute wegen der Terrorismusgefahr nicht mehr im Mondschein fotografiert werden kann. Auch Aufnahmen von Menschen, die in Bürgerkriegen getötet wurden oder von Landschaften, die durch Naturkatastrophen oder Massentourismus verändert wurden, spielten bei der Auswahl eine wichtige Rolle. Einige Aufnahmen haben für mich somit historischen oder dokumentarischen Wert. Ein weiteres Auswahlkriterium war die subjektive Schönheit bzw. Ästhetik einiger Motive. Selbst nach Jahrzehnten können manche Motive noch durch ihre Aussage begeistern, unabhängig davon, ob es sich dabei  um Personen, Landschaften, Bauwerke  oder besondere Situationen handelt.

Was für ein Gefühl war es für Sie, als Sie von der Zerstörung der Buddhas erfahren haben?
Der Gedanke an die Zerstörung der Buddhas von Bamiyan stimmt mich traurig und wütend zugleich. Traurig, weil eine –gemessen an der Weltbevölkerung- offenbar kleine Schar von  verwirrten Ignoranten glaubt, mit der Zerstörung von kulturellen Gütern  auch die Wurzeln und Traditionen der Welt zerstören zu können. Die Buddhas von Bamiyan  symbolisieren den Beginn einer sinnlosen Zerstörungswelle im 21. Jahrhundert, die im März 2001 ihren Anfang nahm. Jedes Mal, wenn eine weitere Kulturerbe-Stätte vernichtet wird, kommt die Erinnerung an diese am weitesten westlich entstandenen Kunstwerke buddhistischer Kultur wieder hervor. Wütend, weil die Weltgemeinschaft teilnahmslos und gleichgültig zusieht, wie weitere Weltkulturerbe-Stätten bedroht, zerstört oder  Teile davon ins bezahlende Ausland verhökert werden, um damit Waffen oder eine Kriegsmaschinerie zu finanzieren. Noch in den 60er Jahren wurden Millionen Dollar für die Rettung des Tempels von Abu Simbel investiert, heute scheint das Schicksal von Nimrud, Palmyra oder der Djingareyber Moschee in Timbuktu kaum zu interessieren.

Taj Mahal
Wunderschön und heute als Fotomotiv verboten: Das Taj Mahal im Mondschein.

Warum haben Sie sich entschieden, Ihre Dias digitalisieren zu lassen?
Dafür sprechen mehrere Gründe. Ganz wichtig  war der Erhalt alter Aufnahmen, die in den nächsten Jahren möglicherweise nicht mehr hätten gerettet werden können. DaPapierfotos nur eingeschränkt verwendet wurden, sind fast alle Ereignisse mehrere Jahrzehnte auf Dias festgehalten worden. Der historische  und dokumentarische Aspekt mancher Fotos wurde schon erwähnt. Ein weiterer Vorteil der Digitalisierung ist die beliebige Reproduzierbarkeit, die platzsparende Aufbewahrung, die schnelle Abrufbarkeit und die mobile Versendungsmöglichkeit. Zudem bietet die Digitalisierung die Möglichkeit der Nachbearbeitung durch entsprechende Fotoprogramme. Natürlich war auch ein bisschen persönliche Trägheit ausschlaggebend. Der Aufbau von Projektor und Leinwand  und die Suche nach den entscheidenden Fotos war doch  viel öfter ein Hemmnis für eine schnelle Bildbetrachtung, als man zugeben mag.

Ein weiterer Grund war das neue Verfahren zur Digitalisierung von MEDIAFIX. Die in der Presse gelobte gute Scan- Qualität und die schnelle Abwicklung wollte ich ausprobieren.

Was haben Sie nun mit Ihren digitalisierten Bildern vor?
Geht es um persönliche, familiäre Ereignisse wie Hochzeiten, Examina, Geburten oder  besondere Geburtstage, so sollen die neu gescannten Bilder als Grundlage für einige Fotobücher dienen, die auch älteren, technisch weniger versierten Freunden und Bekannten eine Retrospektive bieten können. Die zahlreichen Dias von Reisen rund um den Erdball sollen einerseits die später gemachten Aufnahmen zu gleichen oder ähnlichen Motiven ergänzen oder  einen direkten Vergleich zwischen „damals“ und „heute“ ermöglichen. Darüber hinaus versuche ich derzeit, eine kleine Sammlung solcher Bilder zusammenzustellen, die entweder sehr seltene oder nicht mehr verfügbare Motive beinhalten.

Waren Sie mit Qualität, Service und Preisen bei MEDIAFIX zufrieden?
Die Qualität der  digitalisierten Dias war sehr gut, wenn man das Alter und den Zustand des Ausgangsmaterials berücksichtigt. Daher werde ich weitere Dias scannen lassen und dies auch meinen Freunden und Bekannten empfehlen.  Positiv überrascht war ich auch von der schnellen Abwicklung des Auftrags. Die Preise sind für diese Qualität in einer angemessenen Relation.

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