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DIASCANNER-TEST 2024 Diascanner Test: Der reflecta RPS 10M Filmscanner Mit bis zu 10.000 dpi optischer Auflösung lockt der RPS 10M. Sind die Scans so hochauflösend, wie der Name es verspricht? Lesen Sie den Testbericht.
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reflecta RPS 10M Diascanner Frontansicht
reflecta RPS 10M Diascanner Produktfoto
reflecta RPS 10M Diascanner Lieferumfang

Der reflecta RPS 10M im Test: Einrichtung und Bedienung

Bei der Einrichtung des Diascanners von reflecta muss unbedingt auf die richtige Reihenfolge geachtet werden. Zuerst muss die mitgelieferte Software installiert werden, erst dann darf der RPS 10M mit dem PC oder Laptop verbunden und eingeschaltet werden. Darauf weist auch ein gelber Warnhinweis auf dem Diascanner selbst hin, der auf der Rückseite über den Anschlussbuchsen angebracht ist.

Die Bedienung des reflecta RPS 10M könnte eigentlich recht unkompliziert sein, wäre da nicht die wenig intuitive Scan-Software CyberView X5. Am Diascanner selbst muss nicht viel erklärt werden: Das zu digitalisierende Dia wird in die Öffnung an der Stirnseite geschoben. Dann kann der Scan eigentlich losgehen. Doch der Umgang mit der Software bringt so ihre Hürden mit sich. Es ist nicht ohne weiteres ersichtlich, welche Funktion die einzelnen Bedienfelder haben. Das voreingestellte Speicherformat des RPS 10M war in unserem Diascanner Test das TIF Format und auch die MagicTouch Funktion, die Staub und Kratzer entfernen soll, war ausgeschaltet. Wie genau sich diese Einstellungen ändern lassen, ließ sich auch mithilfe des Handbuchs nicht einfach herausfinden. Neben einer schlechten Formatierung und schlecht aufgelösten Grafiken sind die Texte des CyberView Handbuchs teilweise nur in gebrochenem Deutsch vorhanden. War hier vielleicht ein Auto-Übersetzer am Werk? Es macht den Eindruck. Doch nach einigem herumprobieren ließ sich auch diese Herausforderung meistern und der erste Testscan war geschafft.

Doch dann kam auch schon das nächste Problem ans Licht: Bei der Erstellung aller Folge-Scans will der Diascanner die vorausgehende Bilddatei überschreiben. Dabei lässt sich in den Einstellungen eigentlich festlegen, dass Scans mit individuellem Dateinamen und fortlaufender Nummerierung angelegt werden können. Das hat in unserem Diascanner-Test leider nicht funktioniert. Stattdessen musste der zuletzt erstellte Diascan von Hand umbenannt werden, bevor das nächste Dia digitalisiert werden konnte. Das erhöht den Zeit- und Arbeitsaufwand beim Umgang mit dem Reflecta RPS 10M natürlich enorm und stellt einen großen Störfaktor dar.

Mit dem reflecta RPS 10M Diascanner kann immer nur ein Dia zur Zeit digitalisiert werden. Das entsprechende Dia muss im Querformat in die Öffnung eingeschoben und nach dem Scan auch von Hand wieder entfernt werden. Führt man das Dia versehentlich hochkant ein (ja, möglich ist beides), wird das Bild beschnitten digitalisiert. Der Vorteil ist natürlich, dass es bei diesem Modell kein klappriges Zubehör aus Plastik gibt, das womöglich schnell bricht oder verloren geht. Dafür muss man bei dem gesamten Scanvorgang anwesend sein und jedes Dia einzeln wechseln.

Der reflecta RPS 10M im Test: Die Diascan-Ergebnisse

Für unseren Scannertest mit dem reflecta RPS 10M haben wir verschiedene Scan-Modi ausprobiert sowie diverse Auflösungen und Einstellungen gewählt. Die Ergebnisse haben wir auf Unterschiede, bzw. auf Qualitätssteigerungen untersucht und mit einem professionellen Diascan in 4.500 dpi verglichen. Das erste Bild zeigt eine Gegenüberstellung des Scanergebnis des reflecta RPS 10M mit dem Profiscan von DIAFIX.

Die erstellten Testscans zeigten besonders folgende Auffälligkeiten:

  1. Die Testscans haben verhältnismäßig blasse Farben und geben nicht den charakteristisch hohen Dynamikumfang wieder, der Dias ausmacht.
  2. Ohne AutoColor hatte der Scan unseres Test-Dias einen leichten Gelbstich.
  3. Die eingeschaltete Farbkorrektur AutoColor sorgt für originalgetreue Farbtöne, die Dynamik fehlt aber nach wie vor.
  4. Die MagicTouch Funktion entfernt Staub, Flusen und Kratzer recht zuverlässig. Allerdings führte sie in unserem Test zu Bildfehlern. So wurde beispielsweise Fels fälschlicherweise als Himmel erkannt, sodass die Retusche einen grauen Balken im Bild verursacht.
  5. Zwischen den Auflösungen 5.000 und 10.000 dpi lassen sich keine sichtbaren Verbesserungen bei der Darstellung von Details feststellen. Auch die Dauer der Scans unterscheidet sich bei diesen Auflösungen nicht. Das lässt darauf schließen, dass sich die tatsächliche optische Auflösung eher im 5.000 dpi Bereich bewegt und nicht wie vom Hersteller versprochen bei 10.000 dpi – dieser Wert ist eine reine Interpolation und bringt keine höhere Bildqualität mit sich.

Das zweite Bild zeigt den Testscan in 1.000 dpi ohne zugeschaltete Funktionen. Hier sind ein leichter Gelbstich, blasse Farben, schwache Tiefen sowie Kratzer und Staubflecken zu sehen. Das dritte Bild zeigt die Ergebnisse bei 5.000 dpi mit MagicTouch Staub- und Kratzer-Korrektur sowie der AutoColor Farbaufbesserung. Zum Vergleich sehen Sie im vierten Bild den Diascan von DIAFIX in der Premium-Plus-Qualität mit 4500 dpi. Auch für den Scan bei DIAFIX sind die Dias nicht vorbehandelt (z.B. Reinigung) und der fertige Diascan wurde nicht nachträglich bearbeitet. Die Farben und Helligkeitswerte werden originalgetreu wiedergegeben.

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Reflecta RPS10 M 5.000 dpi vs. Diafix Profi-Scan
Scan mit 1.000 dpi ohne zugeschaltete Funktionen
Scan mit 5.000 dpi MagicTouch u. AutoColor
DIAFIX Diascan in Premium-Plus-Qualität mit 4.500 dpi

 

 

Scandauer

In unserem Test benötigte der Diascanner von reflecta zwischen 1:20 Minuten und 4:10 Minuten für die Digitalisierung eines Dias. Gelegentlich kalibriert der RPS 10M vor dem eigentlichen Scan, was in diesen Fällen für eine längere Scandauer sorgen kann. Da sich neben den vorgegebenen Auflösungen auch individuelle Auflösungen einstellen lassen, haben wir für die Erfassung der Scandauer Testscans in 1.000 dpi, 5.000 dpi und 10.000 mit und ohne MagicTouch und AutoColor durchgeführt:

Auflösung Scandauer ohne MagicTouch Scandauer mit MagicTouch Scandauer mit MagicTouch und AutoColor
1.00dpi 1:45 Min 1:20 Min 1:20 Min
5.000 dpi 3:50 Min 4:00 Min
10.000 dpi 4:10 Min

Der reflecta RPS 10M Test: Stärken und Schwächen

  • Vorteile
  • MagicTouch-Funktion zur Staub- und Kratzerreduktion
  • Verschiedene Speicherformate wählbar
  • Kein klappriges Zubehör
  • Automatischer Einzug für Negativstreifen und Filme mit bis zu 36 Bildern
  • Nachteile
  • Es kann nur ein Dia zur Zeit digitalisiert werden
  • Die Scansoftware ist kompliziert und schlecht aufgebaut
  • Speicherung der Scans mit fortlaufender Nummerierung funktioniert nicht
  • MagicTouch Funktion kann zu Bildfehlern führen
  • Ein Scan kann über 4 Minuten in Anspruch nehmen
  • Diascans leiden unter blassen Farben
  • Kein wesentlicher Unterschied in der Detaildarstellung bei Auflösungen ab 5.000
  • Stapelverarbeitung nicht möglich

Der reflecta RPS 10M im Test: Lohnt sich die Investition?

Der Hersteller reflecta bietet den RPS 10M für 599€ an. Damit reiht sich dieser Diascanner preislich bereits bei den Profigeräten ein. Professionelle Ansprüche an die Bildqualität erfüllt der RPS 10M nicht. Auch die unhandliche Software und die zu Bildfehlern neigende MagicTouch Funktion erschweren das Scannen von Dias zuhause. Die Notwendigkeit, jedes Dia einzeln zu digitalisieren und umzubenennen, verlängert die Arbeitszeit enorm. Gerade bei großen Sammlungen mit mehreren hundert oder gar tausend Dias ist der Zeitfaktor beachtlich.

3,2
PREISTIPP
ab 898,00 €
reflecta RPS 10M
Scanmedien: Positiv- (Dias) und Negativfilme,
Ausgabeauflösung: 10.000 dpi
Farbtiefe: 48 Bit
Zubehör: USB-Kabel, Netzkabel, Installations-CD
Speicherort: PC
Schnittstelle: USB
Sensor: Lineares Farb-CCD
Mitgelieferte Software: CyberView X5
Scannertyp: CCD-Sensor
Scanmedien: Positiv- (Dias) und Negativfilme,
Auflösung: 10.000 dpi
Zubehör: USB-Kabel, Netzkabel, Installations-CD
Farbtiefe: 48 bit
Mitgelieferte Software: CyberView X5
Schnitstelle: USB
Dichteumfang: 4.2 Dmax
Speicherort: PC